Dienstag, 14. August 2018

Ich emigriere...

nach wordpress


 luv, stolllllllllle

Lynyrd Skynyrd hören

11-8-18

"Verdammter O-Saft!" Rick Burton schlug mit der Faust auf die Steuerkonsole der Prinzessin Leia, die eigentlich
£    

hiess, aber wer konnte das schon aussprechen. Alle Ausserirdischen schienen unausprechbare Namen zu haben, es war zum verrückt werden.
"Wer schüttet auch seinen O-Saft über die Tastatur?"
"Hör auf, meine Gedanken zu lesen!"
Doch das intelligente Raumschiff, dass er in der uralten Station der AAL gefunden hatte, ließ sich nicht den Mund verbieten, wie er sehr gut wußte.
"Kannst Du wirklich nicht auf die Dateien in meinem Laptop zugreifen?"
"Kannst Du die heiligen Stelen von Antiklys lesen?" fragte Leia zurück. (Für Ratefüchse und Altphilologen, hier die Inschriften der Stelen von Antiklys:

§$§IOUZOIRU KLJEWRHLKUI§ IU EIOURWOIEUHRLIU§ LKEJNLWEKJRHLKJEWR LSKDJFI§$I§ §$==)=$=)§
 
und auf der Rückseite:
 eorjgljd? hdsdflee595, ufz, drewkfi4et )
Rick seufzte. Das Laptop war hinüber. Nie wieder Lynyrd Skynyrd hören, nie wieder Duke Nukem spielen, nie wieder...
"Annäherungsalarm" zirpte Leia und projezierte ein Hologramm der Aussenansicht direkt vor Ricks Nase.
"Heiliger Gurrm, es ist eine Flotte der Psychedelischen Hegemonie! Weg hier" schrie er.
Doch sie hatten den Traktorstrahl bereits aktiviert.
 
Seien Sie auch nächstes Mal wieder dabei, wenn es heißt:
"In den Klauen der PH". 
 
"Nicht mehr anschalten!" meint Cynthia und erzählt von einem Wasserhandy, dass seine Zeit zur Trocknung brauchte.
Ich: Mach mal ein Bild von mir, wie ich schreibe, aber ohne dass man mein Gesicht sieht.
Sie: Wie jetzt? Das geht nicht. Guck mal nach da drüben.
Ich: Wenn ich nach da drüben gucke, sehe ich nicht, was ich schreibe.
Sie: Dann mach halt diese komische Denkerpose, die Du immer machst.
Ich: Ich posiere nicht!
(klick)
  
 

Montag, 13. August 2018

Abenteuer im Weltall

10-8-18

Von wegen Regen. Das waren ein paar Tropfen, mehr nicht. Man konnte zugucken, wie sie auf dem Asphalt verdunsteten, sekundenschnell. Halb Deutschland steht unter Wasser, und hier? Nix.
Cynthia glaubt auch, dass es nie mehr regnen wird. Sie hat ein Wettervorhersagesystem, das ich nicht völlig durchschaue. Es hat damit zu tun, dass das Wetter der Raunächte dem Wetter der Monate des folgenden Jahres entspricht, jedenfalls gibt es keinen Regen mehr.
Okay, mein Thema ist also gerade das Wetter, soso. Ich dachte ja, ich erzähle endlich mal, was ich in  30 Jahren als Barkeeper und DJ alles erlebt habe. Oder ich schreibe die Geschichte von Rick Burton nieder, der im Amazonasgebiet eine uralte Station einer rätselhaften außerirdischen Kultur findet, inklusive Raumschiff, und fortan Abenteuer im Weltall erlebt, mit knapp bekleideten Prinzessinnen, niederträchtigen Imperatoren und jeder Menge Monster, die ich mir mit 13 mal ausgedacht habe, nach der welterschütternden Erfahrung, Star Wars gesehen zu haben. 
(Hier folgt im Monalisabuch ein Brief an die Millenials, den ich hier gnadenlos selbstzensiere, denn mich hat die Weisheit der Alten auch nicht interessiert mit 20, und offenbar muß jede Generation ihren eigenen Mist bauen. Es kommen eh noch viele rants, keine Sorge.)
Davor habe ich Marvelhefte gelesen, (von denen die Erwachsenen glaubten, dass sie uns verblödeten und gewalttätig machten), Die Rächer, die jetzt in ihren hinreichend unterhaltsamen Filmen die erfolgreichsten Blockbuster überhaupt sind, wenn mir das einer mit 12 erzählt hätte, als ich dachte, Bud Spencer-Filme seien das Nonplusultra... wir sind jeden Sonntag in die Stadt geradelt um für 3 Mark im dortigen Kino, jetzige Microbrewkneipe, die Tohu-Godzillas, die Ray Harryhausen-Filme und eben Vier Fäuste für ein Halleluja zu sehen.
Für den ersten Blockbuster, Der Weisse Hai, war ich noch zu jung, aber Star Wars habe ich mitgekriegt. Und dann gings ab, Schlag auf Schlag, CE3K, Indiana Jones, Alien (der war ab 16, und ich war 15, und ich werde nie vergessen, wie ich aus dem Kinosessel gesprungen bin, als die Szene mit John Hurt kam, man muß bedenken, wir hatten nur sehr beschränkten Zugang zum Internet damals und waren somit nie gespoilt.)
Jeder Film war eine Offenbarung, und danach sind wir mit den Mofas ohne Helm im Vollsuff an den Baggersee gefahren, es gab Tote, und überhaupt ich höre ja schon auf.

Musik: Larkin Poe, 
noch eins, die Mädels sind echt der Hammer.

Sonntag, 12. August 2018

heu machen


Laptop auf Mülleimer, Handyphotographie, Cynthia W., 2018
Gestern war ein guter Tag. Okay, das Laptop ist im Eimer, aber dafür wurde die PH geboren, mal sehen, ob das nächste Woche noch so lustig ist wie gestern.

9-8-18

Nein, es hat nicht geregnet. Ich habe jetzt mit dem gießen aufgehört. Sollen die blöden Gewächse selbst zusehen, wo sie bleiben. Durstige Grünzeugmonster, rutscht mir den Buckel runter. Das Ganze fällt mir überhaupt nicht schwer, schließlich esse ich wenig Gemüse, und das Obst wächst praktisch von alleine. Meine Weintrauben sind schon seit 2 Wochen reif, so früh wie nie, und sie schmecken nicht, wie immer. Seltsam, denn als Kind fand ich sie sehr lecker, und konnte die Erwachsenen überhaupt nicht verstehen, die meinten, diese Trauben eigneten sich nur zum Wein machen. Und diesen Wein konnte man als Fünfjahriger beim besten willen nicht trinken. Verkehrte Welt. Ich durfte also barfuß im Zuber auf den leckeren Trauben rumtrampeln, um sie ungenießbar zu machen. Zuber, Presse und Fässer stehen immer noch in meinem Keller, aber Wein zu machen wäre mir viel zu stressig. Ich wollte immer den Zuber zu einem Gartentisch umfunktionieren, auch zu stressig.

Heute morgen habe ich einen neuen Komposthaufen begonnen, genau an der Stelle, wo die Katzen immer auf die Vögel lauern, die ich seit letztem Jahr füttere. (Ich wäre nie von selbst auf die Idee gekommen, aber Cynthia hat mich gezwungen, ihr Vogelhäuschen zu übernehmen, wofür ich ihr ewig dankbar sein werde, ich plane bereits einen Blog über Vogelbeobachtung.) Als ich mich eben auf die Bank vor dem Haus setzte, kam auch schon eine der etwa sieben Katzen aus der Nachbarschaft, um auf die Vögel zu lauern - und zog konsterniert wieder ab. Manchmal macht es  Spaß, gemein zu sein. 

Anyway, da ich seit Jahren experimentelle Gartenarbeit betreibe, d.h. mir kommt kein Beet in den Garten, das Zeug darf wachsen, wo es will, macht es bestimmt keinen Unterschied, wenn jetzt der totale Darwinismus ausbricht.
Ich muß mich aber darauf einstellen, gekreuzigt zu werden, wenn ich die Wiese nicht mähe. Mein Rasen ist eine Wiese. Vor vielen Jahren hat mich Brigitte, eine Nachbarin, die mich immer an die Frauenzeitschrift denken läßt, die ich lange Zeit mitgelesen habe, gefragt, ob ich nicht mal wieder Heu machen wolle. Was für eine glorreiche Idee, dachte ich, das ist eine Wiese, kein Rasen. Neuerdings zieht der Witz nicht mehr, weil jeder eine Wiese haben will, wegen der Insekten und so. Ich sehe schon meine Nachbarn ihre Zen-Steingärten wieder rausreissen, die sich in den letzten Jahren epidemisch ausgebreitet haben. 
Eine der Lebensweisheiten, die ich zu teilen bereit bin: Mit Nichtstun bist Du meist ganz weit vorne. Die Styroporverkleidung der Hausfassaden wäre noch so ein Beispiel dafür.

Oh, es regnet!

Bonus: Mitgelesene Frauenzeitschriften, chronologisch: Cosmopolitain, Emma, Brigitte, Vogue, Bild der Frau.

Samstag, 11. August 2018

Synapsenoverkill

8-8-18

Ich warte immer noch auf den Regen.

Gleich kommt Ralf zur Mittwochssession. Seit einiger Zeit machen wir ziemlich regelmäßig Musik, mit erstaunlich guten Ergebnissen. Eigentlich dachte ich, der Musiker in mir wäre in Rente, ich Dummie - es gibt keine Rente für Musiker. Ich spiele auf meiner Stratkopie, die gute 35 Jahre auf dem Dachboden meiner Eltern vor sich hinmoderte, und die genauso alten Saiten, keine einzige davon in gerissen, klingen eingerostet, ideal für dem Blues.
Diese langen Zeiträume machen mir ziemlich zu schaffen. Es ist kein negatives Gefühl, eher Respekt und Sentimentalität. Ich fühle mich noch wie Anfang 20, doch die Zeit ist vergangen, viel, viel Zeit. Im Leben haben sich Handlungsbögen gebildet, und sie sind interessanter, je länger sie sind. Alte Dinge sind interessanter als neue Dinge. Sie haben eine Geschichte, die sie Dir gerne erzählen, wenn Du zuhören willst. Neue Dinge hüpfen großmäulig in der Welt umher, style over substance, und sie twittern ununterbrochen, ohne etwas zu sagen zu haben. Irgendwann werden sie leiser, und die Zeit beginnt, an ihnen zu nagen. Dann werden sie entweder aussortiert und vergessen, oder sie reifen.
Es scheint so, als ob es heute mehr substanzlose Dinge gäbe als früher, aber ich denke, dieser Eindruck täuscht. Ich bin einfach älter geworden, achte mehr auf Substanz. Früher gab es auch viel Schrott.
Zum Beispiel hat sich einer in den 80ern dumm und dämlich verdient, indem er Abstandhalter fürs Fahrrad erfand, rotorange ausklappbare Plastikteile, die man an den Gepäckträger klemmte und natürlich völlig sinnfrei waren. Legendärer Trash, wie praktisch alles in den 80ern. (Nur Leute, die später geboren wurden, finden die 80er cool. So, wie ich denke, die 60er wären das Nonplusultra gewesen. Menschen, die es erlebt haben, erzählen ganz furchtbare Dinge von den 60ern.)

Jetzt wäre genau der richtige Moment für den ersten Regentropfen.

Ich warte...

Es hat nicht geregnet. Ich sag's doch: Es wird nie mehr regnen.

Wir haben in der Affenhitze eine wirklich krasse Session gemacht, bis einer von und praktisch umgekippt ist, und ich dachte schon, der Bann sei gebrochen und wir kriegen heute nichts gescheites mehr gebacken, da haben wir doch noch Synapsenoverkill rausgehauen. Auf den Text bin ich stolz, ich habe knapp zwei Minuten gebraucht, Punk halt:


Zeig, was Du hast 
Zeig, was Du hast  
Komm und gib Gas
Zeig, was Du hast 

Synapsenoverkill, Synapsenoverkill
Synapsenoverkill, Synapsenoverkill

Lass alles raus
Lass alles raus 
Hau mal richtig drauf
Lass alles raus

Synapsenoverkill, Synapsenoverkill

Synapsenoverkill, Synapsenoverkill

Lebe schnell und hart
Lebe schnell und hart
Sei nicht so verzagt
Lebe schnell und hart

Synapsenoverkill, Synapsenoverkill (ad lib)

Wenn man einen Punktext tippt, kann es vorkommen, dass man sein Dosenbier  seinen OSaft über die Tastatur kippt, und das Abwischen sieht dann so aus:



Das Abwischen den Tastatur 
 

#
4


/8521541
+#
+#/
öSynapsenoverkill

Sieht aus wie mein zweitliebstes Gedicht, Fisches Nachtgesang von Christian Morgenstern.

Das wird bestimmt ein super Tag heute. 

PS. Ralf + ich haben beschlossen, dass, falls wir eine Platte machen, Synapsenoverkill direkt vor dem Herman van Veen - Cover kommt.

Freitag, 10. August 2018

Waiting For The Rain


Jetzt müßte es bald soweit sein. Ich sitze richtigrum auf der Bank vor dem Haus, höre einen Podcast über Robert Johnson und warte auf den Regen.

Wenn er kommt, werde ich nur mit Turnhose bekleidet im Regen herumwuseln und den darbenden Bäumen und Sträuchern einen Wasseroverkill geben und neben den drei blauen Regentonnen auch die Mülltonne und den alten Farbeimer füllen, um soviel Wasser wie mglich aufzufangen - vorausgesetzt, es regnet so viel. Bis es soweit ist, versuche ich mich zu erinnern, wie  Waiting for the Rain ging. Ich habe keine Ahnung. (Was, zur Hölle, ist nur mit dem Schriftbild los? Ich kann so nicht arbeiten. Ich gehe einkaufen.)

Es handelt sich um einen Song, den ich 2000 mit UBIK paint aufgenommen habe. Sicher, der Song war von Stephan, nicht von mir, aber ich müßte mich doch erinnern können! Wir haben unsere letzte Platte danach benannt. Das gibt's doch nicht. Es war eine schwierige Platte, ich bin kurze Zeit später ausgestiegen, aber es gibt Songs von Stephan auf der Platte wie Some Moments und Gooseberry Blues, die ich noch auswendig kann. Heißt das, Waiting For The Rain war ein schlechtes Lied? Verdränge ich was? (Warum ist die Schrift so klein?)

Ich bin wahnsinnig stolz auf UBIK paint, besitze den alten 8-Spur-Taperecorder und die Mastertapes, die ich 2006 remastered und digitalisiert habe, damit sie schneller verlorengehen um sie zu bewahren und träume von einer Reunion irgendwann mal.
Aber dieser verdammte Song ist völlig aus meinem Gehirn verschwunden.
Okay, ich muss mir das jetzt anhören. 

 Aha, klar, natürlich. Das war das dEUS-inspirierte Stück. Es liegt wohl daran, dass ich das Gitarrensolo und den Orgeloverdub gespielt habe. Das Stück ist nicht so schlecht, aber auch nicht überragend. Der Text ist super, aber Stephan hat immer die besten Texte geschrieben von uns.
UBIK paint liegt jetzt lange zurück, genau wie Lay De Fear, meine andere legendäre Band. Die vergangene Zeit macht beide Projekte noch legendärer, als sie eh schon sind. Während ich kein Problem damit habe, Lay De Fear im obskuren Underground dem Vergessen anheimfallen zu lassen, einfach, weil dieses Projekt so heilig war, möchte ich UBIK paint ein Denkmal setzen. Vielleicht sollte ich Stephan fragen, ob er dabei hilft. Ich würde gerne die Videos wieder sehen und die Photos, die ganze ubisonic-Homepage war super. Ich meine, ich bin ja immer ein digitaler Depp gewesen und geblieben, aber ich denke, wir waren Pioniere damals, hey Mann, oh no. Wir haben mp2s gepostet, weil es noch keine mp3s gab. Wir haben unsere CDs selber gebrannt, mit einfacher Geschwindigkeit, und jedesmal zugeguckt (!!!), sind zusammmen die Rohlinge kaufen gegangen, wir haben zu einem blasphemischen Song, für den man heute erschossen werden würde, stundenlang versucht, ein Soundfile von der Vatikanhomepage runterzuladen, wenn das nicht legendär ist, dann weiss ich nicht. Wir haben eine Installation verrotten lassen, um sie später mal als Plattencover zu verwenden, wir sind ins ZKM eingebrochen, als es gebaut wurde, um die Photos für die erste Platte zu machen, Forbidden Architecture, hihi.
Prophetische Songs, Hip Hop, Evergreens
UBIK paint:




PS: Das mit der Gießkanne war kein Zufall. Sowas nett man "ubisch".
PPS: Ich erinnere mich wieder, worüber wir lachen, als das Bild gemacht wurde. Man muß etwas genauer hingucken, und es ist nur lustig, wenn man jung ist.

Donnerstag, 9. August 2018

Buddha gießen

Morgens hockt Buddha noch entspannter da als sonst. Auf der Bank vor dem Haus sitze ich ihm seit Jahren gegenüber, schaue ihm in die Augen, er wird mir immer ähnlicher, andersrum. 
Es wird Zeit, auf dem Friedhof die Gräber zu gießen. Meine Verwandten versammeln sich nach und nach an diesem Ort, wenn ich den großen Parcours mache, besuche ich inzwischen 5 Gräber. Alfred ist da, wie immer. Er ist in seinen späten 70ern, kommt wackelig auf seinem Dreirad-e-bike - ein early adopter in unserem Dorf - um seine Frau zu gießen, die direkt neben Tante Anna und Großonkel liegt. Wir reden über das Wetter, wie immer. Er meint, wenn es kühler wäre, würden wir es wärmer haben wollen. Ein weiser Mann, den ein jüngerer Stolle als retardierten Spießer verachtet hätte.
 Etwas weiter weg gießt eine Frau, die ich nicht kenne. Wir reden übers Wetter, und es stellt sich heraus, dass sie genau weiß, wer ich bin und wo ich wohne. Sie gießt Familie Müller, das hilft mir nicht weiter, es gibt viele Müllers im Dorf. Ich versuche, sie mir vor 30 Jahren vorzustellen, während sie von meinem Bruder erzählt, der mit ihrer Tochter zur Schule gegangen ist.  Anders als andere Dörfler will sie nicht wissen, was ich mache, und ich kann meine Brotloser-Künstler-Routine stecken lassen.
Neben unserem integrativen Tante Emma- Laden, ist der Friedhof das Zentrum für soziale Kontakte im Dorf, meine Mutter kann Pärchen benennen, die sich hier kennengelernt haben. Es kommen viele her, die Bänke vor dem Haus vererbt bekommen haben und beharrlich gießen.  Es ist gewiss viel Heuchelei dabei, aber wirklich schlimm sind die, die nicht gießen, wie ich bis vor kurzem. 
Ich habe nicht viele Erinnerungen an meinen Großonkel, er starb, als ich 7 war. Aber ich sehe ihn deutlich vor mir, wie er in seinem, jetzt meinem Wohnzimmer demonstrierte, wie ich mit meiner Stimme ein erfolgreicher Sänger werden würde: "Du mußt hin und her gehen und Dinge berühren," meinte er, ging zur Kommode, die ich sofort beim Einzug weggeworfen habe, legte sanft die Hand darauf und blickte nachdenklich in die Unendlichkeit.
2002 sah ich Gillian Welch mit genau demselben Blick singen, in Down From The Mountain, dem besten Konzertfilm aller Zeiten.
Sicherlich channelte mein Großonkel damals eher Roy Black, aber er und Gillian sahen dasselbe.